Katastrophenblog

Seit Anfang März war es hier sehr ruhig. Das hat leider einen traurigen Grund. Hier will ich rückblickend berichten, was sich zugetragen hat:

Blog

Schuldfrage

Die Moral von der Geschicht'

Wie geht es weiter

04.03.2014

Bei meiner vogelkundigen Tierärztin hatte ich einen Termin: es sollten routinemäßig Kotproben untersucht werden. Da ich geplant hatte, Zuchtpaare anzusetzen, wollte ich vorher abklären, ob alles in Ordnung ist. In einer Kotprobe wurden zwei Spulwurmeier entdeckt. Ich hatte mit Würmern noch nie zu tun gehabt. Wo sie herkamen läßt sich jetzt nicht mehr feststellen. Ich hatte einige Neuzugänge, die auch 6 Wochen in Quarantäne waren, aber ich habe keine Sammelkotproben untersuchen lassen. Die Tierärztin meinte, daß die Würmer auch schon länger in Bestand sein könnten. Da ich die letzten Jahre keine Neuzugänge hatte und die Zuchtpaare mit hohem Erfolg befruchtete Eier und auch Küken hatten, glaube ich allerdings schon, daß es von den Neuzugängen kam. Gesichert ist dies jedoch nicht! Ich möchte da niemanden beschuldigen. Da es doch recht viele Tiere sind, die behandelt werden mußten, einigten wir uns auf eine Pulver, welches über das angefeuchtete Futter verabreicht wird. Außerdem mußte der Sand entfernt werden, und der Boden täglich gereinigt werden, um eine Wiederansteckung zu vermeiden. Hilfreich sei eine Dampfente, da die Eier hitzelabil seien. So eine Dampfente besaß ich allerdings nicht.

07.03.2014

Erster Tag der Wurmkur: bereits gestern habe ich den Sand in der Voliere im Gartenhaus entfernt. Die Kathis sollten ebenfalls behandelt werden, sowie vier Neuzugänge, die sich noch in der Quarantänebox befanden. Bei Kleinanzeigen habe ich gestern eine Dampfente entdeckt, worüber ich mich sehr gefreut hatte. Zwei Zuchtpaare waren noch bei ihrer zweiten Brut und wurden nicht behandelt.

08.02.2014

Es ist schon sehr zeitaufwendig gewesen, die Boxen und die Voliere täglich zu säubern. Aber da mußte ich wohl durch.

09.03.2014

Vorerst letzter Behandlungstag. In 10 Tagen muß eine erneute Behandlung erfolgen, um auch noch verbliebene Eier abzutöten. Mir fiel auf, daß sie weniger gefressen haben. Hatten wohl gemerkt, daß da was dran ist, was ihnen nicht schmeckt, dachte ich. Am Abend bin ich zu einer Freundin gefahren, da wir am nächsten Tag früh für eine Exkursion aufstehen mußten.

10.03.2014

Die Exkursion war sehr schön. Aber als ich am Abend wieder im Gartenhaus gucken war, war es regelrecht gespenstig: über 30 Wellensittiche in der Voliere und nicht ein Mucks - saßen eher apathisch da, schauten mich mal an, und das war's. Gefressen hatten sie auch wieder wenig. Das Paket mit der Dampfente kam heute an, und am nächsten Tag wollte ich sie in Betrieb nehmen.

11.03.2014

Am morgen saß meine Gipsy auf dem Boden: ziemlich abgemagert und schwach. Ich habe sie erstmal reingeholt und unter Rotlicht gesetzt. Ihre Lebensgeister erwachten langsam, und sie machte sich gierig über die Kolbenhirse her.
In der Voliere herrschte nach wie vor Stille. Die Dampfente funktioniert, und die Reinigung ist wesentlich leichter - wenigstens etwas.
Gipsy war immer noch geschwächt, und ich war mir am Abend nicht sicher, ob sie es schafft. Mit 9,5 Jahren war sie die Älteste im Bestand.

12.03.2014

Am Morgen war nach wie vor Totenstille im Gartenhaus. Das Futter war kaum angerührt. Auf Empfehlung der Tierärztin hatte ich Futterspender aufgestellt, statt der Schalen, die ich sonst benutze, damit sie weniger Möglichkeiten haben, ins Futter zu machen, um es wieder aufzunehmen. Mit den Spendern kamen sie aber nicht so gut zurecht, wie ich beobachtet habe, daher habe ich wieder die Schalen aufgestellt. Dazu Kolbenhirse hingelegt und aufgehängt. Die Kolbenhirse kam besser an. Einigen ging es jedoch sehr schlecht:

Mittags starb dann meine Gipsy Ich war sehr, sehr traurig. Am Nachmittag habe ich sie unter einem blühenden Kirschbaum beerdigt.

13.03.2014

Vereinzelt wurde wieder gezwitschert. Dem größten Teil ging es nach wie vor schlecht. Sie saßen zusammengedrängt im Futternapf oder auf dem Boden in der Ecke. Am frühen Nachmittag starben zwei weitere. Darunter die Jüngste, die an eine befreundete Züchterin gehen sollte. Sprechstunde ist donnerstags jedoch erst ab nachmittags, bis dahin mußte ich mich gedulden. Ich dachte immer wieder, daß es einfach nicht sein kann: ich schaute mir das Elend in der Voliere an, und fragte mich, warum ich?!? Am Nachmittag erreichte ich dann die Tierärztin. Sie war schockiert: sie setzt das Mittel nicht zum ersten Mal ein, und kennt es als gut verträglich. Aber es konnte nur an der Wurmkur liegen, da ich nichts anders gemacht habe, nichts anderes verwendet habe als die letzten Jahre. Und die Dampfente gibt lediglich Wasserdampf ab. Sie wollte sich umhören und mich zurückrufen. Spät am Abend kam der Rückruf. In der Vogelklinik in Hannover hatte sie keinen mehr erreicht, da wollte sie am nächsten Morgen nochmal probieren. Von anderen Praxen hatte sie Tips zur Entgiftung bekommen, was ich gleich am nächsten Morgen in der Apotheke besorgen wollte. Sie wollte mich auf dem Laufenden halten.
Da die Nächte noch recht kühl waren, habe ich die Rotlichtlampe ins Gartenhaus reingestellt. Und immer mal wieder bin ich unten gucken gegangen - bis Mitternacht.
Heute starben vier Wellensittiche: die Rainbowhenne, ein rezessiver Scheckenhahn aus der Quarantäne, Grisu und Scylla

14.03.2014

Am Morgen bin ich direkt zur Apotheke, um nach Beifußkraut und Kaffeekohlepulver zu fragen. Leider mußte beides bestellt werden. Danach direkt in die Voliere: es gab schon wieder drei Tote. Nach wie vor wurde nichts gefressen. Ich habe in der Praxis angerufen und gefragt, ob sie mir zeigen kann, wie ich mit einer Kropfkanüle umgehe, damit ich wenigstens Futter in die Wellis reinbekomme. Sie meinte, ich könne vorbeikommen. Nach einer schnellen Fütterrunde (die beiden Zuchtpaare und deren 12 Küken wollen ja auch noch fernab der Katastrophe im Gartenhaus versorgt sein), habe ich mir alles geschnappt, was auf dem Boden saß. Mit Handaufzuchtsfutter, 15 Tieren und 7 Verstorbenen ging es zur Praxis. Mein Schwarzauge Snow sah gar nicht gut aus :( In der Praxis angekommen, hatte die Tierärztin schon eine Infusionslösung vorbereitet: mit Vit B und zur Unterstützung der Entgiftung. Der Umgang mit der Kropfkanüle ist wirklich leicht (bitte nur anwenden, wenn man es gezeigt bekommen hat!). Sie fragte dann, ob ich mir auch zutrauen würde, zu spritzen. Ich selbst mag keine Spritzen, und ich versuche immer, um Blutabnehmen etc. herumzukommen, aber für meine Piepser tu ich alles. Das Spritzen von Wellensittichen ist nun leider nicht so leicht, und durch die Federn sieht man auch nicht gut, wo man mit der Kanüle hin muß. Man kann den Bereich auch etwas naß machen, aber da eh alle stark abgenommen hatten, wollten wir nicht zusätzlich noch Wärme entziehen. Nachdem alle Tiere gewogen und mit Futterbrei und Infusionslösung versorgt waren, ging es wieder nach Hause. Die verstorbenen Wellis sollen am Montag zur Pathologie geschickt werden. Daheim dann doch mal ein wenig essen: Essen, Trinken und schlafen waren die letzten Tage nur unzureichend möglich.
Mein Snow starb kurz nachdem ich wieder zu Hause war :( Die anderen Tiere wieder in die Quarantänebox und ins Gartenhaus unter Rotlicht gesetzt. Immer wieder bin ich gucken gegangen und immer wieder war eins tot. Ich war am Boden zerstört. Alles, was ich mir die letzten Jahre aufgebaut hatte, starb vor sich hin ... Am Abend hat mir mein Freund geholfen, zu spritzen. Zum Füttern und Spritzen brauchten wir 1,5 h.
Heute starben insgesamt 12 Wellis: Daron, Gandalf, El Silbador, Kiri, Snow, Anouk, Mirza, Roux, Poldi, Spongebob, Sarazar und ein blauer rezessiver Schecke aus der Quarantäne.

15.03.2014

Am Morgen waren wieder einige tot. Die restlichen habe ich mit reingenommen, und dort unter Rotlicht gesetzt. Die verbliebenen in der Voliere wurden langsam munterer. Kolbenhirse war das Futter der Wahl. Mehrmals am Tag bekamen die restlichen Futterbrei und Infusionslösung. Das einzig schöne die letzten Tage war zu sehen, wie die Küken heranwuchsen. Eigentlich wollte ich alle abgeben, da ich bereits aus der ersten Brutrunde welche behalten hatte, aber nun sah die Situation ja wieder anders aus.
In mir war eher dumpfe Leere; Tränen hatte ich keine mehr. Ich dachte, die Scheckenzucht ist am A***. Und doch kämpfte ich weiter, Stunde um Stunde. Die beiden Zuchtpaare und deren Küken gaben mir die Kraft weiterzumachen. Alle Tiere, die auf dem Boden saßen habe ich innerlich schon "abgehakt". Drei Wellensittichen ging es nicht gut, saßen aber noch auf der Stange. Auch die drei habe ich mit reingeholt. Da sie gefressen haben, bekamen sie zunächst nur Infusionslösung. Abraxas starb am Nachmittag in meiner Hand, einer von vielen in den letzten Tagen. Nach Gipsy war er der Zweitälteste. Von den dreien, die etwas besser dran waren, hat es ebenfalls einer nicht geschafft; Golgo hielt sich tapfer, Jonna schwächelte. Vier von denen, die auf dem Boden saßen waren noch übrig. Allein Din Mikith macht einen kräftigen Eindruck.
Heute starben neun Wellensittiche: Mina, Kasimir, Abraxas, Kalkki, Santyano, Loras, Yaris, Jester und Daenaerys.

16.03.2014

Alle vier übrigen Wellis waren am Morgen auch tot. Auch Din Mikith. Jonna hat den Tag über weiter abgebaut: Golgo und Jonna bekamen auch Futterbrei. Golgo ließ sich leider nicht spritzen.
Letztlich hatte ich Recht: alle, die auf den Boden geflogen waren und dort saßen, sind tot.
Bei den Kathis sah die Situation anders aus: sie hatten sehr viel getrunken. Wahrscheinlich, um die Überdosis aus dem Körper zu spülen. Hier fanden sich sonst keine Auffälligkeiten. Sie fraßen auch normal. Den Beifußkraut-Tee tranken sie gut, und auch das Kaffeekohlepulver, was ich über den Apfel gestreut habe, haben sie angenommen. Heute jedoch fiel mir bei einem auf, daß er humpelte. Es sah mir eher nach einer Lähmung aus. Ich hatte ihm abends nochmal die Infusionslösung oral gegeben (und er schlabberte sie ganz brav auf), in der Hoffnung, daß es ihm zur Entgiftung hilft und das Vitamin B der Lähmung entgegenwirkt.
Heute starben vier: Din Mikith, Sansa, Scholana und noch ein blauer rezessiver Schecke aus der Quarantäne.

17.03.2014

Am Morgen waren Jonna und der Kathihahn tot :(
Zwei weitere Wellensittiche hatte ich noch zur Praxis gebracht. Sie hatten um den Schnabel verkrustetes Blut. Ich hoffte sehr, daß die Ergebnisse der Pathologie schnell da sein würden. Aber ein bis zwei Wochen müßte ich mich schon gedulden.

18.03.-23.03.2014

Golgo hat an zwei Tagen relativ viel Blut verloren, und sein Kreislauf war im Keller. Viermal am Tag habe ich ihm oral die Infusionslösung gegeben. Nach zwei bis drei Tagen war sein Kreislauf wieder soweit stabil, daß ich ihn zum Ende der Woche wieder in die Voliere setzen konnte. Dort fühlte er sich sichtlich wohler als im Krankenkäfig. Sonntag, den 23.03. war ich bei einer befreundeten Züchterin zu Besuch. Letztes Jahr im Mai hat sie einen Sohn von Daron gekauft, den sie mir nun zurückgeben möchte, damit ich wieder was von der Linie habe. Darüber habe ich mich riesig gefreut! Außerdem haben wir über weitere vier Tiere gesprochen. Aber erst muß der Bericht der Pathologie grünes Licht geben.
In der Voliere ist so langsam wieder alles normal - wenn man davon absieht, daß es recht leer ist ...

24.03.-31.03.2014

Montag morgen lag der Bruder des verstorbenen Kathihahns tot in der Box. Ob er nun noch Nachwirkungen hatte, oder einfach getrauert hat, kann ich nicht sagen.
Anfang der Woche war ich recht nervös, da ich jeden Moment mit dem Anruf der Praxis rechnete. Leider kam der erlösende Anruf erst am Freitag Abend: alle neun untersuchten Tiere sind nicht an einer Infektion gestorben! Heißt, sie waren eigentlich gesund; trotzdem sind sie tot. Das Gute daran ist, daß ich weiß, daß mein Bestand prinzipiell gesund ist/war. Die untersuchten Tiere waren teilweise eigene Tiere (ältere und junge), aber auch verschiedene Neuzugänge, so daß ein gutes Spektrum abgedeckt war. Was die Tierärztin gewundert hat, war, daß es weder an Leber, Nieren noch Kropf oder Darm Auffälligkeiten gab. Wobei die Pathologin meinte, daß es trotzdem sein kann, daß eine Vergiftung vorgelegen hat, auch wenn Leber und Nieren normal aussahen.
Das Wochenende brachte zwei Überraschungen mit sich: zwei Züchter haben mir angeboten, ihre Tiere umsonst zu nehmen. Dafür suchen sie sich dann bei mir was aus, was ihnen gefällt. Ich war baff: daß es so eine Solidarität unter uns Züchtern gibt, finde ich großartig  
Die Pathologie hat ergeben, daß keine ansteckende Krankheit vorliegt, daher gab es nun die ersten fünf Neuzugänge: zwei Rainbowhennen mit EGG in mauve, eine Rainbowhenne EGG in hellblau, einen zuchtreifen Rainbowhahn mit EGG II (ich vermute 2fkt.) in dunkelblau, einen Hellflügelhahn in dunkelblau (tolle Statur) und einen opalin grünen Hahn, der dann spalt TCB ist. Ich hoffe, es ist auch ein Hahn^^

01.04.-07.04.2014

Weitere drei Neuzugänge in dieser Woche: ein Zimtopaliner Hahn in graugrün spalt Lacewing. Er ist der Bruder vom verstorbenen Gandalf; die Züchter hatten ihn ursprünglich behalten wollen und ihm daher den Namen Mozart gegeben - wegen der Farbe der Pistazienfüllung in der Mozartkugel. Ich finde, daß es paßt und daher bleibt der Name. Die Züchter hatten ein blutfremdes Lacwingpaar bekommen, daher hatten sie sich entschieden, Mozart abzugeben, da eine Lacewingschwester aus der gleichen Brut ebenfalls behalten wurde. Ich habe da also nicht "gebettelt" oder sowas ;) Außerdem habe ich mir meinen Traum, den ich seit Jahren habe, nun doch erfüllt: eine Anthrazithenne *stolzbin* Ich habe ihr den Namen "Lady Noire" gegeben. Eigentlich sollten es nur die beiden werden, aber ich konnte dann doch nicht an der Box mit den TCB's vorbeigehen: daher habe ich kurzentschlossen noch einen TCB Hahn in grün spalt blau und evt. opalin mitgenommen. Er kann auch einen Anthrazitfaktor haben.
Privatpersonen, die im Februar eine Henne bei mir geholt haben, suchten einen Hahn, da der "alte" Hahn entflogen war. Ich hatte sie gefragt, ob sie bereit seien, "Lucy" zurückzugeben, und dafür ein Geschwisterpärchen zu nehmen. Normalerweise ist es nicht meine Art, nach verkauften Tieren zu fragen, aber ich war nun wirklich in einer Ausnahmesituation. Sie erklärten sich bereit, und ich habe "Lucy", eine Tochter von Scylla und eine Enkelin von Daron, zurück. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal nach Porz  

08.04.-14.04.2014

"Daronson" kam diese Woche zurück: vielen Dank nach Solingen, liebe Katrin! Daneben kamen noch folgende vier: eine Opaline Henne in dunkelblau spalt RS, eine Zimt Hellflügel Henne in violett, ein opaliner olivgrüner Hahn spalt RS, TCB und blau und ein grauer Zimthahn spalt Lacewing und opalin (ebenfalls ein Bruder vom verstorbenen Gandalf).

15.04.-21.04.2014

So langsam ist wieder Alltag eingekehrt: den überlebenden Tieren geht es blendend. Vier Jungtiere habe ich von den beiden Bruten behalten, die nun auch aufgelöst sind. Alle anderen acht haben ein schönes Zuhause gefunden, und ich habe schon Bilder und Feedback bekommen. Über sowas freue ich mich immer sehr! An dieser Stelle sei gesagt, daß von den Neuzugängen und den vier Nachzuchten selbstverständlich noch Bilder folgen werden.

22.04.-05.05.2014

Über Ostern hatten wir Besuch, daher blieb viel liegen. Es war jedoch eine angenehme Erholungsphase! Im März und April hatte ich viel mit Erkältung zu tun. Die Woche mit wenig Schlaf und Essen hat doch ihren Tribut gefordert. Daher taten die fünf Tage "Faul-sein" sehr gut
Ostern war ein wichtiges Datum: seit der Gabe der Wurmkur sind nun ca. 5 Wochen rum, und es stand eine Nachuntersuchung an. Die Kotuntersuchung der Gartenhausvoliere und von den ersten Neuzugängen ergab, daß alle wurmfrei sind. Mir fiel ein Stein vom Herzen; ach, was sage ich - mehr so ein Gebirge ;) Das heißt, daß ich so langsam daran denken kann, wieder Zuchtpaare anzusetzen.
Die Innenvoliere habe ich jedoch recht aufwendig renoviert, was doch mehr Zeit gekostet hat, als ich dachte (Bilder und Bericht folgt), so daß es sich auch bei den Wellis verzögerte. Am Sonntag den 04. Mai kamen nochmal fünf Neuzugänge. Geplant waren eigentlich nur vier, und er hat kurzerhand einen RS Falben dazugesetzt. Er will die RS eigentlich nicht in den Falben drin haben, weswegen er den kurzentschlossen mit abgegeben hat. Die vier im einzelnen: ein zuchtreifer Opalinspangle AS GG dunkelblau (top Zeichnung; schöne Statur!), eine zuchtreife AS Hellflügel hellblau, eine TCB Henne in dunkelblau, den grünen RS Falbenhahn und ein Jungtier, was wohl ein opaliner Halsbandschecke mit EGG und Hellflügel ist (sehr niedlich :) ).

06.05.-18.05.2014

Weitere Kotproben der Neuen und der eigenen Nachzuchten sind gesammelt, abgeschickt und negativ getestet worden, so daß die Nachzuchten und die ersten Quarantänetiere ins Gartenhaus umziehen durften. Zeitgleich wurden vier Paare angesetzt. Ich bin sehr gespannt, was die so an Jungtieren haben werden
Am 13. Mai kam doch noch ein Neuzugang: eine einfaktorige Anthrazithenne mit EGG. Eine superhübsche Knuddelmaus, die sich leider sehr schwer tut, alleine im Quarantänekäfig zu sitzen. Aber da muß sie wenigstens bleiben, bis die Kontuntersuchung durch ist.
Und damit möchte ich den Blog hier schließen: was passiert ist, habe ich geschildert, die Nachuntersuchungen sind durch und die ersten Paare sind wieder angesetzt.

Wer hat Schuld?

Tja, wer hat nun Schuld: die vogelkundige Tierärztin, die mir das Präparat gegeben hat? Die es nicht zum ersten Mal angewendet hat, und mir eine Dosierung gegeben hat, die vom Pharmaunternehmen empfohlen wird? Das Pharmaunternehmen? Hat es vielleicht nicht genügend Tests durchgeführt, oder war womöglich die Testspezies unglücklich? Schließlich sind Vögel keine Säugetiere (Mäuse werden bei LD50-Werten neben Ratten oder Kaninchen sehr häufig genommen). Oder bin ich letztlich schuld, da ich es im guten Glauben den Tieren verabreicht habe ...
Das wird man so wohl leider nicht mehr rauskriegen.

Die Moral von der Geschicht'

Das einzige, was ich mir vorwerfe und was ich jedem Züchter ans Herz legen möchte ist, Neuzugänge untersuchen zu lassen. Ich hatte jetzt einige Neuzugänge, wie man es hier ja auch nachlesen kann. Und diese Neuzugänge saßen auch sechs Wochen in Quarantäne, bevor sie zum Bestand dazugesetzt wurden. Was ich jedoch nicht gemacht habe, ist, Kotproben untersuchen zu lassen. Und das ist das, was ich mir vorwerfe! Die letzten Jahre hatte ich keine Neuzugänge. Zuchtergebnisse waren sehr gut, daher glaube ich nicht, daß ein Befall mit Spulwürmern schon länger vorlag. Aber gesichert ist dies nicht. Auch die vogelkundige Tierärztin meinte dies. Außerdem werden die Würmer und deren Eier nicht immer ausgeschieden. Ein Grund mehr vielleicht, bei Neuzugängen (trotz Vertrauen zur Herkunft) nochmal zu testen. Und das Ergebnis vielleicht auch dem Züchter/der Züchterin mitzuteilen. Letztlich wollen wir doch alle das beste für unsere Tiere! Ich kriege es oft mit, daß neue Tiere direkt zum Bestand dazugesetzt werden (und ich spreche jetzt nicht von der Privatperson, die einen Wellensittich zu Hause sitzen hat.) Dieses Verhalten sollte an hier vielleicht mal überdacht werden. Fakt ist, daß es eine "Gesundheitsgarantie" nicht gibt!

Wie geht es weiter

Wie ich im Blog schon geschrieben habe, dachte ich zwischenzeitlich, daß die Scheckenzucht am Ende ist. Aber ganz so schlimm ist es nicht: ich hatte ja noch zwei Zuchtpaare mit deren Jungtieren, und einige Ältere haben ja auch überlebt. Dazu kommen insgesamt drei Wellis, die ich mal abgegeben hatte, die ich zurückbekommen habe. Fakt ist jedoch, daß die guten Kontinentalen Schecken tot sind (Daron, Roux und Santyano), und daß es insgesamt ein herber Rückschlag ist! Gleichwohl ist es auch eine Chance: bei den Neuzugängen wird dem ein oder anderen aufgefallen sein, daß neue Farbschläge dabei sind: allen voran Anthrazit, TCB und Lacewing. Einige Zuchtschwerpunkte möchte ich gern verlagern: mal sehen, ob die Tiere mitspielen, denn vieles in der Zucht unterliegt den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit  

Die Schecken werden natürlich weiterhin Schwerpunkt in der Zucht sein!

Ich möchte mich sehr bei Rolf B., Stephan S., Katrin G., Ramona S. und Frau M. bedanken, die mir sehr geholfen haben! Ohne Euch wäre es mir nicht möglich gewesen, vier Zuchtpaare zusammenzustellen. Außerdem danke für Daronson, Lucy und ein Sohn von Din Mikith, die ich zurückerhalten konnte  
Mein Dank gilt ebenfalls der behandelnden Tierärztin und dem Praxisteam, die stets alle für mich da waren, und alles getan haben, um den Wellis zu helfen!